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Die FindenFunktion


Nicht, dass ich es ernsthaft gebraucht hätte.
Meine Schlüssel lege ich gewohnheitsmäßig abends an ihren Platz gleich neben die Geldbörse. Die Schuhe sind weggeräumt. Ich bin im Zeichen des Steinbocks geboren. Unordentlichkeit, auch Vergeßlichkeit sind da eher selten.

Es freute mich deshalb besonders, als ich endlich Gelegenheit bekam, Klaras Geschenk auszuprobieren.
Sie hatte mit einem Augenzwinkern erklärt, wie gut es ihr neuerdings ginge, wo sie doch immer so schusselig wäre. Früher hätte sie oft tagelang nach irgendwelchen Sachen gesucht, inzwischen ginge das immer ganz fix, denn jetzt verfüge sie über die Möglichkeit, jederzeit diese geniale FindenFunktion zu aktivieren, die allein sei wichtig, alles andere könne ich getrost vergessen.

Ich wollte gerade einwenden, dass ich mir in der Regel im Tagesgeschehen alles recht gut merke, doch sie war schneller.
Ja, es sei ganz einfach, erklärte sie begeistert. Ich bräuchte, egal um was es sich auch handele, lediglich die feste Überzeugung in mir zu erschaffen, dass ich den gesuchten Namen, Begriff oder Gegenstand finde.
Gleich, sofort und ohne Zweifel.

Sie sah mich strahlend an.
Ich schaute mehr abwartend zu ihr hin. Dann begann so ein inneres Tröpfeln. Ein Verständnisregen.
Es ging nicht länger darum, etwas zu suchen. Suchen war out.
Die Funktion, derer es in so einem Falle bedurfte, war FINDEN.
Der erwünschte, klar formulierte Endzustand!
Jeder Computer weiß es längst.

Wie gesagt, ich war richtig happy, als ich Freitag letzter Woche etwas verschwitzt und ausgelaugt abends im Dämmerlicht ganz unverhofft in den Genuß kam, die FindenFunktion einmal in der Praxis zu erproben.

Der schmale, dunkle Gummiring war sofort im Flor des Teppichs verschwunden.
Ein Sprung vom Tischrand - und weg war er.
Keine Chance, ihn einfach so zu entdecken.

Üblich in solchen Situationen war bislang die Demutshaltung.
Fast beugte ich das Knie.

Doch ich erinnerte mich rechtzeitig. Genießerisch kostete ich das wunderbare Gefühl aus, schon in wenigen Augenblicken das kleine Teil mühelos aufzugreifen, im Geist war es längst gefunden und zurück an seinem Platz in der Werkzeugkiste, als ich die Hand ausstreckte und mir den kleinen Kringel schnappte.
Mit sicherem Griff.
87 Tage nach meinem Geburtstag nahm ich das Geschenk der lieben Freundin voller Freude in das Reich meiner Möglichkeiten auf.


Für immer.

 

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