Was wir alles mit uns herumtragen
In der Regel ist unser Erinnerungsspeicher voller Meinungen und
Weisheiten, die wir irgendwann ungeprüft von Mitmenschen
übernommen haben.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles und jedes beurteilt,
klassifiziert, gewogen, gemessen und - meist für nicht gut
(genug) - befunden wird, und in der häufig schon 8jährige
mit einem Gesicht herumlaufen, als hätten sie längst
mit dem Leben und seinen Möglichkeiten abgeschlossen.
Eine Sache zu kritisieren, Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten
von vorne herein in Betracht zu ziehen, wird auf unserem Planeten
bislang noch als Zeichen von Intelligenz gewertet.
Dabei ist es im Grunde genommen Lieblosigkeit, ein Mangel an Vertrauen
sich selbst gegenüber. Wir sprechen von der "Denkerstirn".
Doch stammen die tiefen Furchen vom Zweifel.
Fähigkeiten und Talente sind wichtige "Lebensmittel".
Es gibt viele Tätigkeitsbereiche, in denen wir uns als Kinder
einmal versuchten und schnell die Rückmeldung bekamen, wir
seien zu klein und ungeschickt, es bedürfe spezieller Kenntnisse,
unsere Fähigkeiten seien unausreichend ...
Meist lernten wir sehr früh, den Anforderungen und Erwartungen
einer gestressten Umwelt Folge zu leisten.
Häufig ergibt sich in späteren Jahren, dass genau diese
Tätigkeiten, die von den Erwachsenen als zu musisch (philosophisch,
träumerisch) jedenfalls zu wenig realistisch und auf einen
Brotberuf ausgerichtet, schlecht gemacht und diskreditiert wurden,
diejenigen sind, die uns - so wir es erneut mit ihnen probieren
- noch immer am meisten mit Freude erfüllen. In denen wir
es mühelos zu Virtuosität bringen, weil wir ES LIEBEN.
Es lohnt sich, den Fragen nachzugehen:
Bin ich als Kind gelobt worden?
Wo halte ich mich für einen Idioten?
In welchen Bereichen bin ich gewohnt zu sagen:
Das kann ich nicht ... Da bin ich ungeschickt ... Nein, nein,
da lasse ich besser die Hände von ... Das ist nichts für
mich ... ?
Woher kommen diese Meinungen?